"Es gibt natürlich Tage, da möchte ich auch nicht aufstehen"
RTL
Im August 2021 stirbt ihr erst 18-jähriger Sohn Emilio bei einem tragischen Unfall mit einem Quad in Portugal. Erstmals spricht die Mutter über ihre Trauer.
Simone Ballack (46) hat lange überlegt, ob sie bereit ist für ein Interview. Im August 2021 stirbt ihr erst 18-jähriger Sohn Emilio bei einem tragischen Unfall in Portugal. Jetzt, zehn Monate später, gewährt sie Exclusiv-Moderatorin Frauke Ludowig (58) einen Blick in ihr Leben. Und dabei erzählt die Unternehmerin, wie sie mit ihrer Trauer umgeht und wie sie versucht, ihr Glück wieder zu finden.
Simone Ballack schaut nach vorne, so gut es geht. Natürlich wird sie jeden Tag vom größten Schmerz begleitet, den sich Eltern wohl vorstellen können: dem Tod des eigenen Kindes. Aber trotzdem lacht die 46-Jährige auch wieder. Als Mutter von zwei weiteren Kindern müsste sie auch Verantwortung übernehmen, erzählt sie im Interview mit RTL, welches Sie oben in unserem Video sehen.
Zwar ist sie schon wieder auf öffentlichen Events gewesen. Sie geht also wieder unter Leute. Aber gerade dabei würde ihr immer wieder auffallen, dass Menschen nicht wüssten, wie sie mit ihr und ihrer Situation umgehen sollten. "Es gibt Leute, die wechseln die Straßenseite, weil sie nicht wissen, wie sie mit mir umgehen sollen", verrät sie. Dabei würde Simone ein einfaches "Hallo", ganz normaler Umgang also, am besten tun.
Die Trauer wird sie wohl nie verlieren. Aber Simone findet ihren Weg mit ihr umzugehen. "Es gibt natürlich Tage, da möchte ich auch nicht aufstehen. Da will ich auch im Bett liegen bleiben und weinen. Aber ich lasse es nicht zu." Was der dreifachen Mutter dabei hilft, sei eine feste Routine. Jeden Tag nehme sie sich etwas vor, um sich zu beschäftigen.
"Die Gedanken kreisen ja ständig", erzählt sie Frauke Ludowig im Interview, "Aber das ist ja auch das Schöne eigentlich, man will ja auch dran denken." Ihr Sohn Emilio soll in Erinnerungen, aber auch in Gesprächen weiterleben.
Und dann findet die 46-Jährige überraschende Worte: "Eigentlich muss man ja dankbar sein, dass man diese achtzehn Jahre hatte", sagt sie. Andere Leute würden ihre Kinder ganz früh verlieren. Manche könnten gar keine Kinder bekommen. "Ich bin einfach dankbar für die achtzehn Jahre."
Und dann sind da ja noch ihre zwei anderen Sohne, Louis (20) und Jordi (17), aus ihrer Ehe mit Ex-Nationalkicker Michael Ballack (45). Gerade für sie, aber auch für ihren Ehemann Andreas und ihre Freunde kann und möchte Simone sich nicht hängen lassen: "Weil die wollen ja auch noch ein einigermaßen glückliches Leben führen. Und da ist man als Mutter in der Verantwortung." Simone Ballack gibt nicht auf und schaut tapfer nach vorne. Denn es gibt Hoffnung – auch wenn da mal Tage sind, in denen die Trauer überwiegt. (vne)