
"Es gibt Kliniken, die nicht gebraucht werden"
n-tv
Die Sorgen vor einem Kliniksterben in Deutschland wachsen. Gesundheitsminister Lauterbach will mit seiner Krankenhausreform dagegenhalten - räumt aber auch ein, dass Häuser verschwinden werden. Mit mehr Geld will er derzeit nicht aushelfen.
Vor der nächsten Bund-Länder-Runde zur Krankenhausreform am Donnerstag hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eingeräumt, dass er bestimmte Kliniken in Deutschland für verzichtbar hält. Zur Frage, ob es Häuser gebe, die nicht gebraucht würden, sagte der Minister im ntv "Frühstart": "Das ist auf jeden Fall so." Es gebe Kliniken, die ein Überangebot darstellten und die zu viele Leistungen erbringen würden, so Lauterbach. Er wollte allerdings keine Zahl nennen.
Der SPD-Politiker wies Bedenken zurück, dass seine Reform die flächendeckende Medizinversorgung im Land gefährde. Das Problem sei nicht, dass einige Häuser die Reform nicht überlebten, so Lauterbach. "Sondern, wenn wir die Reform nicht machen, dann werden sehr viele Kliniken in die Insolvenz geraten." Viele würden mit den aktuellen Fallpauschalen nicht mehr genug Erlöse erzielen, um das Personal zu bezahlen und könnte danach noch weniger Fälle bearbeiten. "Also, die Schieflage ist schon da."
Mit der Reform würden künftig etwa 60 Prozent der Kosten über Vorhalte- und Pflegepauschalen fix erstattet. "Die Kliniken, die wir wirklich brauchen, werden damit viel besser klarkommen." Es gehe darum, Kliniken eine Perspektive zu geben, die für die Daseinsvorsorge wichtig seien. "Wir brauchen eine Vergütung, die die Krankenhäuser aus dem Hamsterrad herausführt, so dass wieder die Medizin im Vordergrund steht."

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