Es gibt kein Recht auf Zinsen
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Die Europäische Zentralbank hat einen neuen Gegner: Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof. Der Jurist hält die Negativzinspolitik für einen Verstoß gegen die Verfassung. Ökonomisch ergibt das allerdings keinen Sinn.
Das Geldvermögen der Deutschen ist gigantisch. In der Corona-Krise ist es auf einen Rekordwert geklettert, auf knapp 7 Billionen Euro schätzte die Bundesbank das Volumen Ende 2020. Tendenz: steigend. Der Löwenanteil steckt in Bankguthaben, Bargeld und Anleihen. Nur ein geringer Anteil ist in Aktien investiert. So ungleich das Vermögen verteilt ist und auch wenn viele Deutsche gar kein Geld zurücklegen (können): Die Empörung über Strafzinsen bei Banken - dort gerne als "Verwahrentgelt" bezeichnet - ist hierzulande groß. Und so trifft der Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof einen Nerv, wenn er Negativzinsen in einem Gutachten als verfassungswidrig bezeichnet und in der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank eine "Enteignung der Sparer" sieht. In Deutschland ist die Vorstellung tatsächlich weit verbreitet, es gebe für Sparer einen Anspruch auf Zinsen. Ökonomisch ist das zwar Unsinn, menschlich allerdings verständlich.More Related News
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