Es brummt im Bienenkorb: Software "Colmena" ermöglicht neues Arbeiten für Lokalmedien
DW
Damit lokale Medien auch in Krisenzeiten zuverlässig informieren können, hat die DW Akademie mit ihrer mexikanischen Partnerorganisation REDES A.C. eine App entwickelt: sie funktioniert wie ein digitaler Redaktionsraum.
"Ich bin längst drin," sagt Awa Ouedraogo. "Ich teste gerade die Aufnahmefunktion." Gerade noch wollte ihr der Medientrainer im Workshop die Funktionsweise der neuen App Colmena erklären. Ouedraogo arbeitet als Journalistin beim wohl bekanntesten Online-Radio in Burkina Faso, Radio Vénégré. Der Sender ist einer von 23 Community-Radios, Lokalmedien und Medien-Organisationen aus 13 Ländern Afrikas und Lateinamerikas, die an der Entwicklung der App beteiligt waren.
Colmena – was auf Spanisch Bienenkorb bedeutet – ist ein digitaler Werkzeugkasten für Community-Radios und Lokalmedien. Damit sie ihre Gemeinschaften auch in Krisenzeiten zuverlässig informieren können, hat die DW Akademie gemeinsam mit ihrer mexikanischen Partnerorganisation REDES A.C. die Software entwickelt. Das Projekt ist Teil der gemeinsamen Initiative der DW Akademie und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung "Transparenz und Medienfreiheit – Krisenresilienz in der globalen Pandemie".
Landesweite Lockdowns und individuelle Quarantäne: beides absolute Showstopper für ein partizipatives Medienmachen in Radiostudios oder kleinen Lokal-Redaktionen. Die Pandemie machte deutlich: es muss eine inklusive Lösung her, um digital in Kontakt zu bleiben und den Community Reportern und Lokaljournalistinnen und -journalisten zu ermöglichen, weiter zu produzieren. "Wichtig war eine App zu entwickeln, die alle Tools bündelt: von der Aufnahme, übers Schneiden bis zum Teilen fertiger Beiträge," erklärt Adriana Veloso, die im Entwicklerteam für das User Design zuständig ist. Reizvoll findet sie an Colmena, dass die Zielgruppe von Beginn an der Entwicklung beteiligt, war: "Das Entwicklerteam saß in Brasilien, doch Ideen und Testberichte kamen aus Mexiko, Marokko und Kenia. Das ist wichtig für eine hohe Akzeptanz bei der späteren Nutzung."