Erziehungsgewerkschaft fordert Entlastung für Lehrkräfte
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat kurz vor Ende des Schuljahrs am Mittwoch eine Entlastung der Berliner Lehrkräfte gefordert. Angesichts des massiven Fachkräftemangels an Schulen sei ein Paket von kurz- und langfristigen Maßnahmen nötig. Die Gewerkschafter sprachen sich außerdem für die schnelle Einberufung eines Rundes Tisches zu dem Thema aus. "Die sehr hohe Belastung und Arbeitsverdichtung führen derzeit dazu, dass viele Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher in Erwägung ziehen, den Job an den Nagel zu hängen", warnte der Berliner GEW-Landesvorsitzende Tom Erdmann am Dienstag. Sie gesund im Dienst zu halten, müsse deshalb oberste politische Priorität haben.
Zur Verbesserung der Situation gibt es aus Sicht der GEW mehrere Stellschrauben. Dazu gehöre, Lehrkräfte durch nichtpädagogisches Personal von administrativen Aufgaben zu entlasten. "Gleichzeitig braucht es gute und solide ausfinanzierte Coaching-Angebote und Supervision für pädagogisches Personal", sagte Erdmann.
Er forderte außerdem, Veränderungen in der Schulorganisation müssten sozial ausgleichend ausgerichtet sein. "Förderstunden sind der Schlüssel für die Inklusion und dürfen nicht weiter gekürzt werden." Kürzungen an der Stundentafel - der Zahl der festgelegten Unterrichtsstunden pro Fach - dürften auf keinen Fall zu Arbeitsverdichtungen oder zusätzlichen Belastungen der Lehrkräfte oder Erzieherinnen und Erzieher führen.
In Berlin beginnen am Donnerstag die Sommerferien. Sie enden am 19. August. Für das neue Schuljahr fehlen noch Hunderte von Lehrkräften. Die Zahl könnte noch steigen, wenn Lehrkräfte verstärkt Teilzeit arbeiten wollen oder - wie von der GEW befürchtet - sogar ihren Beruf aufgeben.