
Erzeugerpreise deuten auf Inflationsexplosion
n-tv
Unternehmen haben ihre Produkte ab Werktor im August so stark verteuert wie nie zuvor. Grund sind einmal mehr die auf Jahressicht teils verdreifachten Energiepreise. Die Entwicklung dürfte den Verbraucherpreisanstieg in die Höhe treiben.
Die deutschen Hersteller haben ihre Preise im August überraschend in Rekordtempo angehoben. Die Erzeugerpreise stiegen vor allem wegen teurer Energie um durchschnittlich 45,8 Prozent. Dies ist der höchste Anstieg auf Jahressicht seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit wurde der erst im Juli erreichte alte Rekordwert von 37,2 Prozent deutlich übertroffen. Das kommt überraschend: Ökonomen hatten mit einem minimalen Rückgang gerechnet. Auf Monatssicht legten die Erzeugerpreise im August um 7,9 Prozent zu. Das sei ebenfalls der höchste Anstieg seit Beginn der Erhebung, hieß es.
Die Produzentenpreise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der allgemeinen Inflation. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt - noch bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Die Erzeugerpreise ohne Energie stiegen um 0,4 Prozent auf Monats- und 14,0 Prozent auf Jahressicht.
Im August lagen die Verbraucherpreise 7,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Mit Auslaufen des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts sei im September mit weiterem Schub zu rechnen, schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht. Die Inflationsrate dürfte "in den nächsten Monaten in den zweistelligen Bereich vorrücken".
