Erzbistum München nimmt weniger Kirchensteuern ein
n-tv
Dem Erzbistum München stehen in Zeiten massenhafter Kirchenaustritte weniger Einnahmen aus Kirchensteuern zur Verfügung. Das hat Konsequenzen.
München (dpa/lby) - Das Erzbistum München und Freising hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Kirchensteuern eingenommen. Die Summe sank im Jahr 2023 auf 617 Millionen Euro. Das sind 41 Millionen Euro weniger als 2022. Die gesamten Erträge verringerten sich nach Angaben von Finanzdirektor Markus Reif von 912 Millionen Euro im Vorjahr auf nur noch 856 Millionen Euro 2023. Für den Rückgang der Kirchensteuern sind vor allem massenhafte Kirchenaustritte verantwortlich.
Generalvikar Christoph Klingan sprach von einer "in Teilen herausfordernden aktuellen Finanzlage der Erzdiözese". Es gehe jetzt darum, "Schwerpunkte zu setzen und im Gegenzug auch manches zurückzufahren". Man werde "künftig nicht mehr alles machen können". Die Amtschefin des Erzbischöflichen Ordinariats, Stephanie Herrmann, sagte, die Erzdiözese stelle zwar "Dinge auf den Prüfstand, aber wir investieren auch in die Zukunft".
Gespart werden soll demnach vor allem an Gebäuden. "Im Kern geht es darum, die Mittel, die wir haben, vor allem in Menschen, weniger in Steine zu investieren", sagte Herrmann. "Welche Gebäude werden künftig für den kirchlichen Auftrag benötigt und welche können gegebenenfalls auch anders verwendet werden? Wo können wir mit anderen kooperieren? Wie können Betriebskosten reduziert werden?" Dies sei eine Herausforderung, die "angesichts der großen Baulast und der Gebäudestruktur, die in der Erzdiözese besteht, einen langen Atem braucht".