Erweiterungs-Stillstand auf dem Westbalkan
ZDF
Die Bundeskanzlerin wirbt auf dem Westbalkan noch einmal für die EU-Erweiterung - doch ihre Erfolgsbilanz ist mager.
Es sei von "absolut geostrategischem Interesse, die Westbalkan-Staaten in die Europäische Union aufzunehmen", wiederholte Angela Merkel am Montag in der serbischen Hauptstadt Belgrad ein jahrelang vorgetragenes Mantra. Doch die Hindernisse auf diesem Weg bleiben hoch. Und zwar aus zwei Gründen. Erstens gibt es in der EU Vorbehalte, etwa aus Frankreich - wo man sich nach der EU-Osterweiterung nicht noch mehr Länder an den Tisch holen möchte.
Und zweitens hat sich die Lage auf dem Westbalkan in den vergangenen Jahren nicht wesentlich verändert: Korruption, mangelnde Rechtsstaatlichkeit, schlechte Verwaltung, mangelnde Zusammenarbeit - all das erschwert eine verlässliche Perspektive. Unabhängige Medien und kritische Zivilvereine geraten zunehmend unter Druck. So zum Beispiel auch beim Beitrittskandidaten Serbien.
Man merkt Serbiens Präsidenten Aleksandar Vucic an, dass er traurig über den Abschied der deutschen Bundeskanzlerin ist: