Erstmals Transmenschen auf Stimmzetteln
ZDF
Auf den Wahlzetteln zur Bundestagswahl stehen in diesem Jahr erstmals auch vier Transmenschen. Sie kämpfen um Wahlstimmen - und um Anerkennung.
Die Nürnberger Bundestagskandidatin Tessa Ganserer ist eine von ihnen. Sie sitzt seit 2013 für die Grünen im bayerischen Landtag, in den ersten Jahren noch als Abgeordneter unter männlichen Vornamen. Im November 2018 outete Ganserer sich dann als erste Politikerin in einem deutschen Parlament als transgeschlechtlich. Fortan trat sie auch öffentlich als Tessa Ganserer auf - als die Frau, die sie schon immer war, wie sie sagt.
Im bayerischen Landtag kämpft Ganserer seitdem als queerpolitische Sprecherin für die rechtliche Gleichstellung und gesellschaftliche Akzeptanz von transgeschlechtlichen Menschen - ein Kampf, der auch ein persönlicher ist und den sie nun im Bundestag fortsetzen will - "in der Hoffnung etwas bewirken zu können, damit es andere nach mir leichter haben", sagt sie.
"Wer Tessa will, muss Ganserer wählen" - steht in dicker weißer Schrift auf den grünen Wahlplakaten. Darauf zu sehen ist eine Frau mit langen blonden Haaren, die sie auf einer Seite lässig hinters Ohr geschoben hat. Fröhlich lächelt sie in die Kamera. Trotzdem ist Ganserer alles andere als glücklich über die Plakate. Diese sind nur eine Notlösung.