
Erstmals seit 2015 wieder mehr Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte
Die Welt
121 Angriffe auf Asylbewerberheime zählte das Bundesinnenministerium im Jahr 2022 – deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Meist waren die Taten rechts motiviert. Die Linksfraktion im Bundestag warnt vor gewaltsamen Ausschreitungen.
Mit den steigenden Flüchtlingszahlen haben auch die Anschläge auf Asylbewerberheime in Deutschland erstmals seit 2015 zugenommen – und zwar stark. 2022 gab es 121 Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte. Das war eine Zunahme von 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 70 solcher Straftaten. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) berichtet. Die Taten waren demnach meist rechts motiviert.
Als Grund für die Zunahme gelten das Auslaufen der Corona-Auflagen sowie die gestiegenen Flüchtlingszahlen. 2022 kamen knapp 218.000 Asylsuchende nach Deutschland – so viele wie zuletzt 2016. Dazu kam knapp eine Million Menschen aus der Ukraine, die nicht Asyl beantragen müssen, sondern in einem schnelleren Verfahren Schutz gewährt bekommen.