
Erstmals Frau an Honduras' Staatsspitze
n-tv
Honduras soll nach dem Willen der neuen Staatschefin zu einem sozialistischen und demokratischen Staat werden. Der Druck von außen auf das Land ist gewaltig. Die USA wollen die Zahl der Migranten reduzieren. Außerdem sorgt das Verhältnis zu Taiwan für Konfliktstoff
Als erste Frau in der Geschichte Honduras' hat die linksgerichtete Politikerin Xiomara Castro das Amt als Präsidentin angetreten. In ihrer ersten Ansprache als Staatsoberhaupt versprach die 62-Jährige, das von Kriminalität und Armut geplagte zentralamerikanische Land zu einem "sozialistischen und demokratischen Staat" zu reformieren. Rund 29.000 Menschen verfolgten die Amtseinführung in einem Stadion in der Hauptstadt Tegucigalpa.
Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris, der spanische König Felipe VI. und Taiwans Vizepräsident William Lai nahmen an der feierlichen Vereidigung teil. Harris forderte Castro in Gesprächen nach der Amtseinführung auf, die Korruption zu bekämpfen, die als eine der Hauptursachen für die Migration aus Zentralamerika Richtung USA angesehen wird. Das Büro von Joe Bidens Stellvertreterin erklärte nach dem Treffen, sie begrüße, dass die neue Staatschefin der "Bekämpfung von Korruption und Straflosigkeit" Priorität einräume.
Castro folgt auf Staatschef Juan Orlando Hernández, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte. Hernández wird von US-Staatsanwälten beschuldigt, Drogenhändler im Austausch gegen Bestechungsgelder beschützt zu haben.