
Erstmals an einem Sonntag: Lätare-Spende zieht Besucher an
n-tv
Verden (dpa/lni) - Auf einem gut gefüllten Rathausplatz und bei strahlendem Sonnenschein ist am Sonntag der traditionelle Brauch der Lätare-Spende in Verden über die Bühne gegangen. Erstmals seit Jahrhunderten wurde die Verteilung von 530 Broten und 1600 Heringen nicht an einem am Montag ausgerichtet. "Wir ermöglichen damit vor allem auch Berufstätigen und Familien mit ihren Kindern, an der Verteilung teilzunehmen und diese Tradition zu erleben", hatte Verdens Bürgermeister und Gastgeber der Lätare-Spende, Lutz Brockmann (SPD), den Schritt vorab begründet.
Seit 1602 veranstaltete Verden nach einem Vermächtnis des legendären Seeräubers Klaus Störtebeker die Spende sonst immer am Montag nach dem vierten Fastensonntag "Laetare" (lateinisch etwa: "Freue Dich"). Die kirchenliturgische Farbe ist hell und rosa und gibt an "Laetare" schon einen ersten Ausblick auf das nahende Osterfest. Störtebeker soll kurz vor seiner Hinrichtung im Jahr 1401 bestimmt haben, dass die Stadt Verden jedes Jahr Gaben an Bedürftige, Beamte und Geistliche verschenken soll.
Ehrengäste waren in diesem Jahr Johann Saathoff, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens und Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt. Im vergangenen Jahr hatte die Corona-Pandemie die traditionelle Lätare-Spende verhindert, stattdessen gab es einen Film mit Grußworten.