Erstes Klinikum im Passivhaus-Standard in Frankfurt-Höchst
n-tv
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - In Frankfurt steht das nach Angaben eines Forschungsinstituts weltweit erste Krankenhaus, das als Passivhaus gebaut wurde. Der Neubau des städtischen Klinikums Frankfurt Höchst sei "als weltweit erstes Krankenhaus" als Passivhaus zertifiziert worden, berichtete das für die Zertifizierung zuständige Passivhaus Institut in Darmstadt.
Krankenhäuser gehörten aufgrund ihres 24-Stunden-Betriebs zu den Energie-Spitzenverbrauchern, so das Passivhaus Institut: Notaufnahme, Operationssäle, technische Geräte, Beleuchtung, Lüftung, würden praktisch rund um die Uhr genutzt. Daher seien gerade in einem Krankenhaus Effizienzmaßnahmen am Gebäude besonders lohnenswert. Das beinhalte Effizienzmaßnahmen am Gebäude selbst ebenso wie einen guten Wärmeschutz oder energieeffiziente Geräte.
Das Passivhaus Institut hatte im Auftrag des hessischen Wirtschaftsministerium eine Grundlagenstudie zur Umsetzung des Passivhaus-Konzepts in Krankenhäusern erarbeitet. Der Energiebedarf von Krankenhäusern sei bisher nicht komplett erfasst worden, so das Institut. Wichtige Bereiche wie etwa die EDV und Großgeräte wie ein MRT seien in bisherigen Bilanzierungsverfahren nicht berücksichtigt worden. Damit sei den Planern rund die Hälfte des Energiebedarfs entgangen.
Das Wirtschaftsministerium hält den Passivhaus-Standard im Klinikum Höchst für vorbildlich: "Die sauberste und günstigste Energie ist die, die gar nicht erst erzeugt werden muss", sagte Minister Tarek Al-Wazir (Grüne). An diesem Mittwoch will der Minister das Zertifikat dem Klinikträger Varisano übergeben. Der Neubau soll im Herbst bezogen werden. Das aus vier Querriegeln bestehende Gebäude ist acht Stockwerke hoch, verfügt über einen Hubschrauberlandeplatz, knapp 700 Betten und 10 Operationssäle. In dem Gebäude sollen rund 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten.