
Erster russischer Sportverband verlässt Europa
n-tv
Russlands Angriff auf die Ukraine führt auch im Sport zu Verwerfungen. In Europa sind russische Sportler nicht mehr erwünscht. Sie dürfen bestenfalls unter neutralem Banner starten. Mit dem Schachverband wechselt nun ein Schwergewicht des Sports den Kontinent und gliedert sich Asien an.
Der russische Schachverband (CFR) verlässt nach monatelangen Spannungen wegen des Ukraine-Kriegs Europa und gliedert sich dem asiatischen Dachverband (ACF) an. Diesen Schritt bestätigten die Verantwortlichen in Abu Dhabi auf dem asiatischen Schachgipfel. Laut CFR soll der Wechsel offiziell zum 1. Mai erfolgen.
"Heute ist ein historisches Ereignis eingetreten: Zum ersten Mal ist ein Schachverband von einem Kontinent auf einen anderen gewechselt", wird Andrej Filatow, Präsident des russischen Verbandes, in einer Pressemitteilung zitiert. Mit dem Austritt Russlands verliert Europa eines der Schwergewichte des Sports. Die FIDE, dessen russischer Präsident Arkadi Dworkowitsch erst im vergangenen August wiedergewählt worden war, listet zum aktuellen Zeitpunkt allein 190 russische Großmeister.
Am 3. März des vergangenen Jahres, wenige Tage nach dem Beginn des Angriffskrieges, hatten der Weltschachverband (FIDE) und die Europäische Schachunion (ECU) den russischen und belarussischen Verband ausgeschlossen. Die Sportler konnten jedoch unter dem "neutralen" Banner der FIDE an internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Neben dem Schachverband sollen auch andere russische Sportverbände einen Wechsel in Betracht ziehen.
