Erster Kriegsverbrecher-Prozess gegen russischen Soldaten
Die Welt
In der Ukraine steht erstmals ein russischer Soldat wegen Kriegsverbrechen vor Gericht. Er soll einen unbewaffneten 62-jährigen Ukrainer mit einem Kopfschuss getötet haben. Wegen der Wahrung der Neutralität steht der Prozess unter besonderer Beobachtung. Ein Überblick.
Ein russischer Soldat muss sich in der Ukraine wegen der Tötung eines unbewaffneten Zivilisten vor Gericht verantworten. Die Prozesseröffnung am Freitag markiert den ersten Kriegsverbrechensprozess gegen ein Mitglied des russischen Militärs seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen das Land.
Dem Mann wird vorgeworfen, einen 62-jährigen Ukrainer in dem nordöstlichen Dorf Tschupachiwka mit einem Kopfschuss getötet zu haben. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe. Der Anwalt des Angeklagten, Viktor Owsjanikow, räumte ein, dass der Fall gegen seinen Mandanten stark sei. Die endgültige Entscheidung, welche Beweise zugelassen werden, liege jedoch bei dem Gericht in Kiew. Owsjanikow sagte am Donnerstag, er und sein Mandant hätten noch nicht entschieden, wie dieser plädieren wolle.