Erster Doping-Fall bei Olympia: IOC will Umfeld von 15-Jähriger durchleuchten
Frankfurter Rundschau
Bei Olympia 2022 sorgt ein mutmaßlicher Doping-Fall für Wirbel. Das Olympische Komitee kündigt eine Prüfung der Sperre und Startrechte der betroffenen Athletin an.
Update vom Samstag, 12.02.2022, 08.00 Uhr: Im mutmaßlichen Doping-Fall um die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa hat sich nun das Internationale Olympische Komitee für Ermittlungen im Umfeld der 15-Jährigen ausgesprochen. Dazu seien zum Beispiel zahlreiche Trainer der Sportlerin sowie ihre Eltern zu zählen, betonte IOC-Sprecher Mark Adams in Peking.
Walijewa war im Dezember 2021 bei den russischen Meisterschaften positiv auf das verbotene Mittel Trimetazidin getestet worden. Es wird üblicherweise für die Behandlung des Herzens eingesetzt. Der Fall wurde allerdings erst bei den Olympischen Winterspielen in China öffentlich.
+++ 08.55 Uhr: Das Russische Olympische Komitee (ROC) hält das Vorgehen der Sportbehörden im Dopingfall der Team-Olympiasiegerin Kamila Walijewa für nicht rechtens und will um das gewonnene Gold kämpfen. „Die Dopingkontrolle eines positiv getesteten Athleten gilt nicht für den Zeitraum der Olympischen Spiele“, hieß es in einer am Freitag (11.02.2022) in Peking verbreiteten Erklärung von ROC. Die Russen hatten Olympia-Gold vor den USA und Japan gewonnen.
Außerdem habe Walijewa nach dem positiven Test am 25. Dezember 2021 auf das verbotene Mittel Trimetazidin bei den nationalen Titelkämpfen in St. Petersburg wiederholt Dopingkontrollen bestanden - unter anderem bereits in Peking während des Teamwettbewerbs. „Alle Ergebnisse sind negativ gewesen“, bekräftigte das ROC. Der lange Zeitraum zwischen Dopingbefund und Suspendierung sei „im Zusammenhang mit dem Erhalt einer Mitteilung des Stockholmer Anti-Doping-Labors“ zu sehen.
Die Eiskunstläuferin darf seit einem Berufungsverfahren am 9. Februar wieder uneingeschränkt trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen. Der Internationale Sportgerichtshof prüft aktuell, ob die Aufhebung der Sperre Anfang Februar rechtmäßig war. „Das Russische Olympische Komitee ergreift umfassende Maßnahmen, um die Rechte und Interessen der Mitglieder des ROC-Teams zu schützen und die ehrlich gewonnene olympische Goldmedaille zu behalten“, hieß es in der Mitteilung des ROC.