Erster Dämpfer in bundesweiter Umfrage: Höhenflug der AfD scheint vorerst gestoppt
Frankfurter Rundschau
Die AfD ist seit Wochen im Umfragehoch. Wie weit ihr Weg noch führen kann, ist unklar. Jetzt gibt es den ersten Dämpfer.
Berlin - Zum ersten Mal seit vier Monaten hat die AfD in einer bundesweiten Meinungsumfrage an Beliebtheit eingebüßt. Im wöchentlichen „Sonntagstrend“ des Meinungsforschungsinstituts Insa für die Bild am Sonntag fiel die rechte Partei in dieser Woche auf 21 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche. Gleichzeitig stellt es den ersten Rückgang in der Erhebung seit dem 25. März dar, als die AfD in der Umfrage 15 Prozent erreichte.
Die Union aus CDU und CSU gewinnt hingegen einen Punkt hinzu und hat die Zustimmung von 27 Prozent der Befragten. Auch die SPD legte im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt zu und kommt nun auf 19 Prozent. Die Grünen bleiben unverändert bei 14 Prozent, die FDP bei sieben Prozent und die Linke bei fünf Prozent. Die sonstigen Parteien verlieren ein Prozent der Stimmen und können nur noch sieben Prozent auf sich vereinen.
Die AfD ist seit Wochen im Umfragehoch. Das Meinungsforschungsinstitut Yougov sieht die Zustimmung für die Partei bundesweit derzeit bei 23 Prozent. Im ARD-„Deutschlandtrend“ vom 3. August erzielte sie mit 21 Prozent einen neuen Höchstwert. Auch in einer Forsa-Umfrage erreicht sie 21 Prozent.
In den ostdeutschen Bundesländern kommt die AfD, die bundesweit vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft und beobachtet wird, in Umfragen sogar auf Werte von bis zu 30 Prozent. In Thüringen, wo die Partei mit ihrem Landesvorsitzenden Björn Höcke als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft ist, waren es im Juli bei Infratest dimap für den MDR 34 Prozent.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hält die Dauerdebatte über die AfD in Deutschland allerdings für demokratiegefährdend. „Ich mache den Alarmismus um die AfD einfach nicht mehr mit“, sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur. Er führe dazu, dass die Partei keine Erklärungen mehr abgeben müsse zu dem, was sie wirklich wolle.