Erste Starlink-Einheiten im Iran verfügbar
n-tv
Die Proteste im Iran bedrohen das Regime in Teheran. Um die Unruhen kleinzuhalten, drosseln die Mullahs das Internet. Nun erreichen erste Empfänger für das Satelliten-Internet Starlink das Land. Techmilliardär Musk strebte dafür eine Genehmigung durch Washington an.
Im Iran sind Medienberichten zufolge die ersten Empfangsanlagen für den Satelliten-Internetdienst Starlink aufgetaucht. Auf dem Schwarzmarkt werden die im Iran illegalen Geräte für umgerechnet knapp 2000 Euro gehandelt, berichtete das Onlineportal "Tejaratnews". Die Empfänger kosten damit ein Vielfaches des Originalpreises und werden angeblich über das Nachbarland Irak in die Islamische Republik geschmuggelt.
Nach Ausbruch der jüngsten landesweiten Proteste haben die Behörden auch das Internet im Land stark eingeschränkt. Auslöser war der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.
Tech-Milliardär Elon Musk hatte vor wenigen Wochen angekündigt, eine Ausnahmegenehmigung in den USA zu beantragen, um trotz der US-Sanktionen das Starlink-Satellitennetz im Iran anbieten zu können. Das System stellt schnelle Internet-Verbindungen direkt über eigene Satelliten her. Es wird von Musks Raumfahrtfirma SpaceX aufgebaut. Die Kommunikation über Starlink spielt auch für die Ukraine bei der Verteidigung des Landes gegen die russische Invasion eine wichtige Rolle. Musk hatte zuletzt gedroht, Kiew den Dienst nicht mehr umsonst anzubieten und sich dafür einen Verweis aus dem Weißen Haus geholt.