Erste Schwarze im Vorstand der US-Notenbank Fed
DW
Eigentlich ist eine solche Personalentscheidung eher eine Protokollnotiz. Aber die Auswahl des US-Präsidenten zeigt, dass eine solche Personalie auch immer eine politische Seite hat - über die Grenzen der USA hinaus.
Mit der Wirtschaftsprofessorin Lisa Cook soll erstmals eine schwarze Frau in den Vorstand der US-Notenbank Fed einziehen. US-Präsident Joe Biden nominierte Cook für den sogenannten Gouverneursrat der Federal Reserve. Der Präsident bestimmte außerdem den Wirtschaftsprofessor Philip Jefferson als Gouverneur der Notenbank. Jefferson würde bei einer Bestätigung durch den Senat der vierte schwarze Mann in diesem Amt in der Geschichte der Notenbank.
Zudem wählte Biden die Finanzexpertin Sarah Bloom Raskin für das siebenköpfige Führungsgremium der Federal Reserve aus. Sie soll für die Aufsicht über die Banken des Landes zuständig sein. Sollten alle Kandidaten vom Senat durchgewunken werden, säßen im Fed-Vorstand mehr Frauen als Männer. Das Weiße Haus erklärte, die Nominierten würden eine "seit langem überfällige Diversität in die Führung der Federal Reserve bringen".
Biden hatte Ende vergangenen Jahres Fed-Chef Jerome Powell für eine zweite Amtszeit nominiert. Die derzeitige Gouverneurin des Instituts, Lael Brainard, soll neue Vize-Chefin der Notenbank werden.
"Wir befinden uns in einem Moment des historischen wirtschaftlichen Fortschritts und zugleich einmaliger wirtschaftlicher Herausforderungen", erklärte Biden mit Blick auf die wirtschaftliche Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie, die zur höchsten Inflation seit knapp 40 Jahren geführt hat. Deswegen sei eine "solide und unabhängige" Führung der Notenbank wichtig.
ml/rb (AFP, AP, rtr)