Erste öffentliche Rede: Merkel verurteilt "barbarischen Angriffskrieg Russlands"
RTL
Angela Merkel spricht nach Monaten über den Ukraine-Krieg. Russlands Angriff sei eine „tiefgreifende Zäsur“. Es ist ihre erste öffentliche Re
Für die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel war es die erste öffentliche Rede seit einem halben Jahr. Ihre Worte hat sie den Ukrainern gewidmet – und Russland verurteilt. Der Krieg sei eine "tiefgreifende Zäsur". Einen kleinen Lichtblick gebe es aber dennoch. Das sagt Merkel nach monatelanger Zurückhaltung beim Abschied des langjährigen DGB-Chefs Reiner Hoffmann am Mittwoch in einer Laudatio.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker
Trotz ihrer klaren Worte stellt die Politikerin klar: Sie wolle als Bundeskanzlerin außer Dienst keine Einschätzungen von der Seitenlinie abgebe. Doch zu sehr markiere Russlands Einmarsch in sein Nachbarland einen eklatanten Bruch des Völkerrechts in der Geschichte Europas nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
"Meine Solidarität gilt der von Russland angegriffenen, überfallenen Ukraine und der Unterstützung ihres Rechts auf Selbstverteidigung", sagte Merkel. Sie unterstütze alle entsprechenden Anstrengungen der Bundesregierung, der EU, der USA, der Nato, der G7 und der Uno, "dass diesem barbarischen Angriffskrieg Russlands Einhalt geboten wird".
Lese-Tipp: Nach Florenz jetzt Rom: Angela Merkel tingelt weiter durch Italien
Wie weitreichend die Folgen des Kriegs sein würden, könne seriös noch niemand einschätzen, sagt Merkel. Sie würden jedoch erheblich sein – vor allem für die Ukrainerinnen und Ukrainer. Merkel ging auf Menschenrechtsverletzungen gegenüber der Bevölkerung ein. "Butscha steht stellvertretend für dieses Grauen", so die ehemalige Bundeskanzlerin.
Ein kleiner, aber großartiger Lichtblick "in dieser unendlichen Traurigkeit" sei die enorme Unterstützung für die Ukrainerinnen und Ukrainer durch viele Nachbarländer - etwa Polen und Moldau, wie Merkel beispielhaft betonte.
"Niemals sollten wir Frieden und Freiheit selbstverständlich nehmen", sagte die Ex-Kanzlerin. In der aktuellen Situation sei die Geschlossenheit der EU zentral. Merkel rief die Menschen in Deutschland auf, jeweils eigene Beiträge für die europäische Einigung zu leisten.