Erst schweigsam, nun gesprächig
Süddeutsche Zeitung
Nach einer überraschenden Wendung hat die Meinungsforscherin Sabine Beinschab in der Inseraten-Affäre in Wien den Status einer Kronzeugin beantragt.
Seit Tagen kursieren in Wien Gerüchte, dass eine oder einer der Beschuldigten in der Affäre um sogenannte Inseratenkorruption, aufgrund derer Sebastian Kurz vor drei Wochen als österreichischer Bundeskanzler zurücktreten musste, ein Geständnis abgelegt habe. Ermittelt wird wegen des Vorwurfs der Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit gegen Kurz und sein enges Umfeld. Der Vorwurf: Mittels teils frisierter Umfragen und von Steuergeld bezahlter Rechnungen sei positive Berichterstattung quasi gekauft worden. Alle Beschuldigten bestreiten dies, aber zumindest eine Person hat nun offenbar ein umfassendes Geständnis abgelegt und angeboten, mit den Behörden zu kooperieren.