Erst fällt die Linksverschiebung aus, dann kommt es zur Überraschung
Die Welt
Soviel Disziplin war selten: Die Grünen absolvieren ihren dreitägigen Beratungen zum Wahlprogramm ohne Pannen und weitere Linksverschiebung. Wohl auch, um keine weitere Angriffsfläche zu bieten. Am Ende gibt es gleich zwei Überraschungen.
Die symbolträchtigste Abstimmung hatte die Parteitagsregie eigentlich ans Ende der dreitägigen Bundesdelegiertenversammlung der Grünen gelegt. Es sollte um Deutschland gehen. Beziehungsweise um die Frage, ob eine Partei, die in elf Landesregierungen der Bundesrepublik vertreten ist und gerade eine Kanzlerkandidatin ausgerufen hat, in der Überschrift ihres Wahlprogramms überhaupt von „Deutschland“ sprechen sollte. „Deutschland. Alles ist drin“ lautete der Vorschlag des Bundesvorstands zum bisher über 120 Seiten langen Programm, das in den vergangenen drei Tagen nach manchen Änderungen und modifizierten Übernahmen von Anträgen sogar noch ein bisschen länger geworden ist. Eine Gruppe von Antragstellern hatten sich dafür ausgesprochen, „Deutschland“ aus dem Titel zu streichen. In einer Begründung hieß es: „Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit. Und nicht Deutschland.“More Related News