Erneut Demo gegen rechts in Chemnitz: rund 2100 Teilnehmer
n-tv
Chemnitz (dpa/sn) - Drei Tage nach der Demonstration gegen rechts in Chemnitz mit rund 12.000 Teilnehmern sind in der Stadt erneut Menschen für Demokratie auf die Straße gegangen. Laut Polizei versammelten sich am Mittwochabend rund 2100 Menschen auf dem Neumarkt vor dem Rathaus. Die Versammlung sei im gesamten Verlauf ohne Störungen verlaufen, teilte die Polizei nach dem Ende der Demo mit. Es habe mehrere Redebeiträge und Musik gegeben.
Zu der Kundgebung unter dem Motto "Chemnitz steht für Demokratie - Solidarisch. Vielfältig. Menschlich" hatten der Bürgerverein für Chemnitz e.V. und das Bündnis Chemnitz für Menschlichkeit aufgerufen. "Das Volk sind wir alle, egal mit welcher Herkunft, Hautfarbe und Lebenskultur", hieß es in dem Aufruf. "Es liegt bei uns, zu verhindern, dass Hass und Gewalt in Deutschland die Oberhand gewinnen." Als Kulturhauptstadt Europas 2025 stehe man für Demokratie, Freiheit, Respekt und ein friedliches Miteinander ein.
Eine starke Demokratie müsse auch Kritik und harte Kontroversen aushalten, sagte Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) bei der Kundgebung laut einer Mitteilung der Stadt. Eines müsse aber klar sein: "Die freie Meinungsäußerung endet dort, wo die Würde des Menschen verletzt wird", so Schulze. "Dort, wo zum Hass auf andere aufgestachelt wird, wo Menschen verächtlich gemacht oder als minderwertig bezeichnet werden. Wo das geschieht, werden die Grenzen unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung überschritten." Dem müsse man sich als Gesellschaft entschieden entgegenstellen.
Am Wochenende waren bundesweit Hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen rechts zu demonstrieren. Ausgelöst wurden die Proteste durch Recherchen des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über "Remigration" gesprochen. Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.
Nach israelischen Luftangriffen meldet die Hamas den Tod einer weiblichen Geisel. Auch eine weitere Geisel sei schwer verletzt worden. Das israelische Militär untersucht die Behauptungen. Schätzungen zufolge leben nur noch etwas mehr als die Hälfte der Menschen, die von der Hamas festgehalten werden.