Ermittlungen gegen Ex-Chef von Ex-Fahrradbauer vor Abschluss
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Halle (dpa/sa) - Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Halle gegen den früheren Chef des einstigen Fahrradbauers Sachsenring Bike Manufaktur GmbH (Sangerhausen) stehen nach Angaben der Behörde unmittelbar vor dem Abschluss. Dann werde entschieden, ob Anklage erhoben wird oder nicht, sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde am Dienstag. Dem Geschäftsmann werden Untreue, Unterschlagung und Insolvenzverschleppung vorgeworfen, bestätigte der Staatsanwalt einen Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung". Der Beschuldigte habe sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Bei den Vorwürfen gegen den Ex-Geschäftsführer gehe es um eine Summe von insgesamt rund 1,8 Millionen Euro.
Die Sachsenring Bike Manufaktur GmbH, die der Beschuldigte nach der Insolvenz einer Vorgängerfirma am Traditionsstandort Sangerhausen (Landkreis Mansfeld-Südharz) 2017 neu gegründet hatte, meldete im November 2020 Insolvenz an. Im Januar 2021 eröffnete das Amtsgericht Halle das Verfahren. Experten des Landeskriminalamts (LKA) durchsuchten im selben Monat Geschäftsräume in Sangerhausen wegen des Verdachts der veruntreuenden Unterschlagung im Zusammenhang mit dem Verkauf von Fahrrädern.
Die Sachsenring Bike Manufaktur GmbH war die dritte Nachfolgefirma - innerhalb von sechs Jahren - nach der Insolvenz des ostdeutschen Fahrradbauers Mitteldeutsche Fahrradwerke AG (Mifa/Sangerhausen) im Jahr 2014. Im Februar 2021 verkaufte der Verwalter die nunmehr insolvente Sachsenring Bike Manufaktur GmbH, die zuletzt rund 120 Beschäftigte hatte, an eine Gruppe von Investoren.