
Eritrea-Festival: Polizei rechnet mit mehr Strafverfahren
n-tv
Die Ausschreitungen rund um das Eritrea-Festival in Gießen wirken nach. Die Polizei rechnet mit weiteren Strafverfahren und will den Einsatz sorgsam nachbereiten. Das Auswärtige Amt sprach vor der Veranstaltung mit Vertretern Eritreas.
Gießen/Berlin (dpa/lhe) - Nach den Ausschreitungen bei dem umstrittenen Eritrea-Festival in Gießen rechnet die Polizei mit weiteren Strafverfahren. Die Zahl dürfte noch steigen, da viele Videoaufnahmen und andere Beweismittel noch ausgewertet würden, teilte der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Mittelhessen in Gießen, Torsten Krückemeier, am Montagabend in Gießen mit.
Die Ereignisse würden sorgsam nachbereitet. An den vier Einsatztagen rund um das Festival wurden nach Polizeiangaben rund 130 Menschen in Gewahrsam genommen, bisher seien 125 Strafverfahren eingeleitet worden, größtenteils wegen Landfriedensbruchs. Bei den Auseinandersetzungen waren 26 Polizisten verletzt worden, laut Polizei erlitten sieben davon schwere Verletzungen wie Knochenbrüche, Bänderrisse oder Schürfwunden.
Krückemeier sprach von einer "sehr herausfordernden und schwierigen Einsatzlage". Er sei erschüttert über das hohe Ausmaß der Gewalt und die rücksichtslosen Angriffe auf die Kolleginnen und Kollegen. "Man muss aber auch von Glück sprechen, dass es durch diese Angriffe nicht zu noch mehr und noch schwereren Verletzungen von Einsatzkräften gekommen ist."