Erdogans Vize-Justizminister sieht sich als Opfer von Deniz Yücel
Die Welt
Der stellvertretende Justizminister Hasan Yilmaz war dafür mitverantwortlich, dass WELT-Journalist Deniz Yücel ein Jahr in der Türkei in Haft verbrachte. Er sieht sich durch Yücel beleidigt. Jetzt wird seine Klage verhandelt.
Die Verfahren staatlicher Stellen gegen WELT-Autor Deniz Yücel gehen weiter. Am Montag musste sich Yücel im Rahmen eines internationalen Rechtshilfeersuchens vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten zum Vorwurf der Beleidigung einer Amtsperson äußern. Der Kläger: Hasan Yilmaz, heute stellvertretender türkischer Justizminister und ehedem bekannt geworden als Erdogans Staatsanwalt für besondere Fälle. In seiner vorigen Funktion als stellvertretender Oberstaatsanwalt von Istanbul leitete Yilmaz die Ermittlungen gegen den früheren WELT-Korrespondenten in der Türkei und war mitverantwortlich dafür, dass Yücel bis Februar 2018 ein Jahr lang ohne Anklage im Hochsicherheitsgefängnis Silivri Nummer 9 verbrachte. Auch für die Ermittlungen gegen den Menschenrechtler und Kulturförderer Osman Kavala, der sich seit Oktober 2017 in Untersuchungshaft befindet, war Yilmaz zuständig. Der Fall Kavala ist auch der Anlass dafür, dass Yilmaz und Yücel nun noch einmal vor Gericht aufeinandertreffen.More Related News