Erdogans neuer Freund in Europa
Die Welt
Die Türkei fürchtet ein militärisches Zusammenrücken der EU – mit negativen Folgen für die Nato und das eigene Land. In Boris Johnson findet Erdogan einen Verbündeten: Beide wollen unabhängiger von der EU werden. Für Europa ist das heikel – nicht nur wegen des Flüchtlings-Deals.
Man könne „nicht verstehen“, dass die Türkei überreagiere – schließlich richte sich das Abkommen gar nicht gegen sie, heißt es aus dem Élysée-Palast. Frankreich und Griechenland haben kürzlich in Paris eine strategische Partnerschaft vereinbart. Es ist ein milliardenschweres Rüstungsgeschäft. Im Angriffsfall sicherten sich außerdem beide Länder gegenseitige Unterstützung zu. Obwohl Paris es abstreitet: Man kann die Übereinkunft kaum anders deuten denn als Botschaft, wenn nicht gar Provokation, in Richtung Türkei.