Erdogans nächster Deal mit dem Westen
Die Welt
Der Westen zieht sich aus Afghanistan zurück, die Taliban rücken vor. Nun soll der Nato-Partner Türkei die Stellung halten und den strategisch wichtigen Flughafen von Kabul schützen. Europa wird damit erneut erpressbar – auch mit Blick auf die künftige Migration.
„Die Überzeugungen der Türkei stehen nicht im Widerspruch zu denen der Taliban.“ Mit diesem Satz sorgte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kürzlich für Aufregung. Die Türkei stehe an der Seite ihrer „afghanischen Brüder gegen alle imperialistischen Kräfte“, sagte er Ende Juli. Dahinter steckt mehr als ein Seitenhieb auf die USA. Indem Erdogan die gemeinsame Verbindung zum Islam betont, will er den Boden für Gespräche mit der Terrorgruppe bereiten. Sein Ziel ist, Ankaras Verhandlungsposition gegenüber dem Westen zu stärken. Immer wieder nutzt der türkische Präsident die Widersprüche westlicher Außenpolitik geschickt aus. Wie beim Flüchtlingsdeal. Erdogans neues Faustpfand ist die Sicherheitslage in Afghanistan.More Related News