
Erdogan will nur noch ein Mal kandidieren
n-tv
Seit fast 20 Jahren dominiert Recep Tayyip Erdogan die türkische Politik, zunächst als Ministerpräsident, dann als Präsident. Jetzt kündigt er an, wann spätestens Schluss sein soll - sofern die Türken ihn noch ein weiteres Mal wählen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan strebt offenbar ein weiteres Mandat an und will sich im Falle eines Wahlerfolgs am Ende seiner Amtszeit zurückziehen. Er bitte die Bevölkerung bei der Wahl im kommenden Jahr "zum letzten Mal" um ihre Unterstützung, sagte Erdogan bei einer Rede in der nordtürkischen Stadt Samsun. Im Anschluss an ein mögliches weiteres Mandat sei es dann an der Zeit, den Staffelstab an jüngere Politiker weiterzureichen.
Die Amtszeit des türkischen Präsidenten beträgt fünf Jahre. Das heißt, seinen jüngsten Aussagen zufolge wäre für Erdogan dann spätestens 2028 Schluss als Präsident der Türkei. Erdogan hofft auf einen Wahlsieg - für sich und seine islamisch-konservative AKP - bei den voraussichtlich im Juni stattfindenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen.
Die Regierungspartei steht angesichts einer Inflationsrate von mehr als 84 Prozent aber unter großem Druck. Die sechs türkischen Oppositionsparteien haben sich mit der Absicht zusammengeschlossen, Erdogan und seine AKP-Regierung abzulösen. Beobachter gehen bisher davon aus, dass die Parteien einen gemeinsamen Kandidaten für die Wahlen aufstellen. Das Bündnis will im Fall ihres Wahlerfolgs auch die Verfassung wieder hin zu einem parlamentarischen System ändern.