Erdogan beleidigt Teilnehmer von Gezi-Protesten als „Flittchen“
Die Welt
Zum Jahrestag der Proteste gegen die türkische Regierung kam es zu zahlreichen Ausschreitungen. 169 Menschen wurden vernommen, einige sollen geschlagen worden sein, die Polizei setzte zudem Tränengas ein. Präsident Recep Tayyip Erdogan beleidigte die Protestanten und sagte „die sind krank, das sind Flittchen“.
Neun Jahre nach Beginn der Gezi-Proteste in der Türkei hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Teilnehmer verunglimpft. „Die sind krank, das sind Flittchen“, sagte Erdogan am Mittwoch im türkischen Parlament. Er bezog sich dabei auf einen angeblichen Vorfall, bei dem Demonstrierende Bierflaschen in eine Moschee gebracht hätten.
Bei Demonstrationen zum Jahrestag der Proteste wurden am Dienstagabend zahlreiche Menschen festgenommen. Allein in Istanbul seien 169 Menschen von der Polizei in Gewahrsam genommen worden, sagte die Anwältin Ezgi Önalan der Deutschen Presse-Agentur. Sie warf der Polizei vor, „unrechtmäßig“ gehandelt und Tränengas gegen die Protestierenden eingesetzt zu haben. Auf der Polizeistation würden vier der Demonstrierenden weiterhin festgehalten. Önalan zufolge seien diese dort geschlagen worden.