Erde ist kein Dreck
DW
Ohne gesunde Böden wäre das Leben, wie wir es kennen, auf der Erde nicht möglich. Das Erdreich ist dennoch kaum im Fokus der Aufmerksamkeit. Beim Kampf gegen den Klimawandel ist es aber von entscheidender Bedeutung.
1937 schrieb der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, Franklin D. Roosevelt, im Zuge verheerender Dürren und Sandstürme an seine Gouverneure: "Ein Land, das seine Böden zerstört, zerstört sich selbst.”
Vielleicht denkt der eine oder andere beim Stichwort Boden eher an Dreck, Staub, Schlamm oder Matsch. Zum Internationalen Tag des Bodens an diesem Sonntag wollen wir ein Blick unter die Erde werfen und verstehen, warum Böden für den Menschen und die Ökosysteme eine zentrale Rolle spielen.
Die Erde auf der wir Getreide, Obst und Gemüse anbauen, auf der unsere Wälder wachsen oder die wir im Garten umgraben, ist die atmende Oberfläche unseres Planeten. Sie ist eine Mischung aus mineralischen und organischen Stoffen, Gesteinssedimenten, verrottenden Pflanzen und Mikroorganismen.
Unser Boden ist einer der artenreichsten Lebensräume der Welt. Ein eigener Kosmos aus Würmern, Insekten, Bakterien und Pilzen, in dem es vor Vielfalt nur so wimmelt. In einem Quadratmeter Erde tummeln sich bis zu 10.000 verschiedene Arten lebender Organismen.
Allein in einem Gramm Erde können sich rund eine Milliarde Bakterien befinden. Und 160 Personen auf einem Fußballfeld entsprechen in etwa dem Gewicht der Lebewesen im Boden unter derselben Fläche: 11 Tonnen.