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Er ist mit den Kindern in London, sie in der Ukraine: Milliardärsfamilie durch Krieg entzweit
RTL
Als Familie von einem Krieg getrennt zu werden – davor schützt auch Reichtum nicht. Denn genau das erleben gerade die Zahoors, eine Milliardärsfamilie aus Kiew.
Als Familie von einem Krieg getrennt zu werden – davor schützt auch Reichtum nicht. Denn genau das erleben gerade die Zahoors, eine Milliardärsfamilie aus Kiew. Er, Mohammad (66), ist mit den gemeinsamen Kindern bereits in England. Sie, Kamaliya (44), bleibt zurück im Kriegsgebiet. Plötzlich bricht der Kontakt zur Mutter ab und schwere Stunden des Bangens beginnen. Werden sie sich wiedersehen?
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Bis vor wenigen Tagen leben der Stahlmogul Mohammad Zahoor und seine Frau Kamaliya, die in der Ukraine als Popstar bekannt ist, mit ihren Töchtern Arabella und Mirabella noch ihr prunkvolles und luxuriöses Leben in Kiew: goldverzierte Wände, Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichen, ein Kleiderschrank der Größe einer ganzen Etage und 60 Haustiere – im Leben der Zahoors scheint es an nichts zu fehlen. Doch all das soll sich nun schlagartig ändern.
Letzte Woche entscheidet Vater Mohammad, mit den 10-jährigen Zwillingen nach England zu dem zweiten Wohnsitz der Familie zu reisen. Allerdings ohne Mama Kamaliya. "Ihre Mutter hatte ihr gesagt, dass schon nichts Schlimmes passieren würde und sie ist dann dort geblieben", sagt Mohammad im Interview mit RTL. Den Kindern erklären die Eltern, dass ihre Mama noch ein paar Dinge erledigen müsse und dann nachkommen würde.
Kaum drei Tage später beginnt jedoch der russische Angriff auf die Ukraine und der Kontakt zu Kamaliya bricht ab. Für Vater und Töchter beginnen schwere Stunden der Ungewissheit, in denen sie um das Leben der Zweifach-Mama bangen. Am Freitag erreichen sie sie dann per Face Time, als sie gerade im Auto sitzt und die Ukraine verlassen will. Sie wirkt gelassen und berichtet von vielen Militärfahrzeugen auf den Straßen. Ansonsten sei aber alles normal. Gegen Abend spitzt sich die Lage jedoch zu.
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"Ich habe es bis zum Ende nicht geglaubt, dass ein Krieg beginnt […]. Ich hätte niemals gedacht, dass wir im 21. Jahrhundert angegriffen werden und kämpfen müssen", sagt Kamaliya völlig aufgelöst in einer Videobotschaft auf Instagram wenige Stunden nach dem Gespräch mit ihrer Familie. Sie will nun doch bleiben und für ihr Land kämpfen, für dessen Freiheit sie sich schon lange einsetzt.
"Meine Kinder weinen, sagen: 'Mama, bitte, komm nach Hause, wir wollen nicht, dass du stirbst.'" Kamaliya sitzt zwischen den Stühlen: auf der einen Seite ihre Heimat, auf der anderen ihre Familie. Nach ein paar Tagen gelingt es Mohammad schließlich doch, Kamaliya davon zu überzeugen zu fliehen. Am Dienstag erreicht RTL eine Nachricht von ihm: "Kamaliya hat soeben die Grenze zu Rumänien überquert." Am Mittwoch soll sie in London landen und die Familie endlich wieder vereint sein. Wenn der Krieg vorbei ist, wollen sie wieder zurück nach Kiew, in der Hoffnung dann in einem freien und demokratischen Land leben zu können. (lma)