Entstehung von Pseudo-Daumen bei Pandas geklärt
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Panda-Bären sind weltweit bekannt und beliebt. Die schwarz-weißen Bären weisen einige Besonderheiten in ihrer Lebensweise auf. Dazu gehört, dass sie fast ausschließlich Bambus fressen. Damit das gut gelingt, helfen evolutionäre Veränderungen an den Tatzen. Wann diese entstanden sind, erklärt ein Forscherteam.
Die Entwicklung eines zweiten Daumens ermöglichte Pandas bereits vor mindestens sechs Millionen Jahren den Umstieg von einer fleischhaltigen auf eine pflanzliche Ernährung mit Bambus. Mit dem Pseudo-Daumen, bei dem es sich eigentlich um einen verlängerten Handwurzelknochen handelt, können die Bären die Bambus-Stangen fest greifen und sie dann mit ihren Zähnen zerteilen, berichtet ein internationales Wissenschaftler-Team im Fachmagazin "Scientific Reports". Der Daumen ist dabei so gestaltet, dass die Tiere keine Schwierigkeiten beim Gehen auf vier Pfoten bekommen und sie sich problemlos beim Fressen von einer Bambus-Pflanze zur nächsten fortbewegen können.
Es ist lange bekannt, dass Pandas zusätzlich zu den normalen fünf Fingern eine Art sechsten Finger besitzen, der den restlichen Fingern ähnlich wie ein Daumen gegenübergestellt ist. Er verbessert die Greiffähigkeit der Tiere, insbesondere das Festhalten von Bambus, der Hauptnahrung der Pandas. Allerdings wirkt der Pseudo-Daumen verkümmert und ragt nur wenig aus der Handfläche hervor. Wann ist der Zusatz-Finger im Verlauf der Evolution entstanden? Und warum, so fragen sich Experten seit längerem, hat er sich nicht zu einem vollständigen Finger entwickelt?
Auf der Suche nach einer Antwort analysierte das Team um Xiaoming Wang vom Natural History Museum of Los Angeles County (Los Angeles/USA) fossile Überreste eines frühen Pandas (Ailurarctos), die aus einer Zeit vor etwa sechs bis sieben Millionen Jahren stammen. Die Forschenden verglichen die Struktur der Handknochen unter anderem mit der des heutigen Großen Pandas (Ailuropoda melanoleuca).
Die Mekong-Region umfasst Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam. Dem WWF zufolge können Forschende in der Region in nur einem Jahr mehr als 230 neue Tier- und Pflanzenarten ausmachen. Darunter sind eine gut getarnte Echse und eine Giftschlange mit langen Wimpern. Doch viele der Arten sind vom Aussterben bedroht.