Entscheidung des Papstes: Woelki darf vorerst im Amt bleiben
ProSieben
Der Kölner Kardinal muss aber eine mehrmonatige Auszeit nehmen.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bleibt im Amt, nimmt aber eine knapp fünfmonatige Auszeit. Diese Entscheidung von Papst Franziskus teilte die Apostolische Nuntiatur am Freitag in Berlin mit. Das Rücktrittsangebot der beiden Kölner Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff schlug der Papst aus.
Der Vatikan nahm den Kardinal in der Erklärung gegen den Vorwurf in Schutz, Defizite bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch vertuscht zu haben. Allerdings hieß es auch: "Dennoch hat Kardinal Woelki in der Herangehensweise an die Frage der Aufarbeitung insgesamt, vor allem auf der Ebene der Kommunikation, auch große Fehler gemacht. Das hat wesentlich dazu beigetragen, dass es im Erzbistum zu einer Vertrauenskrise gekommen ist, die viele Gläubige verstört."
Der Heilige Vater zähle auf Woelki, heißt es weiter, doch gleichzeitig sei offenkundig, dass er und das Erzbistum Köln einer Zeit des Innehaltens, der Erneuerung und der Versöhnung bedürften. Deshalb werde Woelki von Mitte Oktober bis zum 1. März eine "geistliche Auszeit" nehmen. In dieser Zeit wird das größte deutsche Bistum von dem Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser als Apostolischem Administrator geführt.