
Entscheidung über Leopard-2-Panzer für Ukraine weiter offen
DW
Die Ukraine-Kontaktgruppe hat über die weitere militärische Hilfe für den von Russland angegriffenen Staat beraten. Über den Wunsch Kiews nach Kampfpanzern wurde diskutiert, entschieden wurde noch nicht.
Die Verteidigungsminister der NATO und anderer Unterstützerländer, insgesamt waren rund 50 Staaten beteiligt, haben auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz über die weitere militärische Hilfe für die ukrainischen Streitkräfte beraten. Beherrschendes Thema des Treffens war die mögliche Lieferung von Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 an die Ukraine.
Während mehrere Länder weitere konkrete militärische Hilfe für die Ukraine ankündigten, darunter die USA, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Litauen, die Niederlande, Polen und Schweden, gab es in Ramstein keine Entscheidung über die Leopard-Kampfpanzer für das von Russland angegriffene Land.
Die Alliierten sind sich nach Darstellung des neuen deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius noch nicht einig, ob der Ukraine erstmals auch Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 zur Verfügung gestellt werden sollen. Es gebe "kein einheitliches Meinungsbild", sagte Pistorius auf dem US-Stützpunkt. Das hätten viele der teilnehmenden Minister deutlich gemacht.
Der Eindruck, dass Deutschland eine solche Entscheidung blockiere, sei falsch. "Es gibt gute Gründe für die Lieferung, es gibt gute Gründe dagegen", sagt der SPD-Politiker. Er könne daher noch nicht sagen, wie die Entscheidung auszusehen habe.
Allerdings habe er seinem Ministerium den Auftrag erteilt, festzustellen, wie viele Leopard-2-Panzer bei der Bundeswehr und in der Industrie verfügbar seien, sagte Pistorius. Dabei werde auch die Kompatibilität mit den Systemen der Partnerländer ins Auge gefasst. Damit wolle er bereit sein zu handeln, falls eine Entscheidung falle.