
Enthüllungen über US-Einsatz: Afghanische Soldaten von eigenen Vorgesetzen bestohlen
Frankfurter Rundschau
Laut eines investigativen Berichts sollen afghanische Streitkräfte schlecht ausgebildet, erbärmlich ausgerüstet und demotiviert gewesen sein.
Craig Whitlock hat sich in den USA einen Namen als Investigativ-Journalist gemacht, der besonders hartnäckig recherchiert. Am 31. August 2021 veröffentlichte der Reporter der Washington Post das Buch „The Afghanistan Papers – A Secret History of the War“, in dem er auf Grundlage von intensiven Recherchen kaum ein gutes Haar an der Afghanistan-Poilitk der USA lässt. Sein Buch baut auf einem investigativen Bericht aus dem Jahr 2019 auf, den Whitlock nach wiederholten Anfragen an die zuständigen Behörden im Rahmen des Gesetzes zur Informationsfreiheit zusammenstellen konnte. Um an die Informationen zu kommen, kam Whitlock nicht umhin, verschiedene Gerichtsverfahren zu bemühen. Insgesamt drei Jahre prozessierte Whitlock, um an die seiner Recherche zugrundeliegenden Dokumente zu gelangen. Immer wieder kritisierte der dreifache Finalist der Pulitzer-Preisverleihung, dass es sich bei den Akten nicht um Verschlusssachen handelte und ihm der – in den USA gesetzlich garantierte – Zugang dennoch lange verwehrt worden sei. Gegenüber dem US-Nachrichtensender CNN äußerte sich der Journalist nun in einem ausführlichen Interview mit Moderator Jake Tapper zu Inhalten seines kürzlich veröffentlichen Werks und auch zur Strategie der Vereinigten Staaten im Rahmen eines Auslandseinsatzes, der länger währte als beide Weltkriege und der Vietnam-Krieg zusammen. Schon diese schiere Zeitspanne zeige, so Whitlock, dass die Mission nicht wirklich optimal verlaufen sein könne. Ins Bild passe, dass mit Barack Obama, Donald Trump und Joe Biden drei Präsidenten über sieben Jahre hinweg daran gearbeitet hätten, die US-Truppen aus Afghanistan abzuziehen.More Related News