England "zerschlägt" deutsche Träume bei der Darts-WM
n-tv
Fast zwei Wochen lang ist die Darts-WM in London eine deutsche Dauer-Party, doch nach Weihnachten ist die Euphorie vorerst verflogen. Martin Schindler schenkt eine 2:0-Führung her und scheidet genauso aus wie Gabriel Clemens. Zwei deutsche Hoffnungen gibt es noch.
Es sollte der nächste deutsche Darts-Feiertag werden bei der Weltmeisterschaft im Londoner Alexandra Palace, wurde aber ein Nachmittag zum Vergessen für die beiden besten deutschen Dartspieler. Gabriel Clemens, bei der vergangenen WM noch sensationell bis ins Halbfinale gestürmt, fand im Spiel gegen Dave Chisnall die Doppelfelder so gut wie nie und schied deutlich mit 1:4-Sätzen aus. "Germany get battered, everywhere they go", riefen die Zuschauer, angelehnt an den üblichen "Zerschlagungs"-Schlachtruf englischer Fans in Richtung Schottland. "Deutschland wird zerschlagen, überall, wo es hingeht."
Zu diesem Zeitpunkt war die Partie zwischen Dave Chisnall und Gabriel Clemens bereits so gut wie entschieden. Weil Clemens zwar im Scoring mithalten konnte, die Doppelfelder aber reihenweise nicht traf, lag "Chizzy" schnell mit 3:0 vorne. Clemens rettete sich immerhin zu einem Satzgewinn, mehr war aber nicht mehr drin. Entsprechend enttäuscht sagte der "German Giant" bei Sport1, dass er Zeit zur Verarbeitung brauche. "Das dauert ein bisschen. Es bringt jetzt aber auch nichts, wenn ich hier rumheule oder rumschreie. Ich werde es sacken lassen und nächstes Jahr wieder Darts in die Hand nehmen." Weitere Interviews wollte Clemens nach der deutlichen Niederlage nicht geben.
Für den 40-jährigen Saarländer ist das Aus in der Runde der letzten 32 das bittere Ende eines Jahres mit Höhen und Tiefen. Am Neujahrstag hatte alles mit dem heroischen Sieg über Gerwyn Price bei der vergangenen WM angefangen, einen Tag später endete das WM-Märchen erst im Halbfinale. Danach folgten im Jahresverlauf viele Enttäuschungen, aber auch Highlights wie der Halbfinal-Einzug bei den Players Championship Finals im November oder die Halbfinal-Teilnahme bei der Team-WM im Juni zusammen mit Martin Schindler.