
England startet mit Kantersieg in die WM
n-tv
Vize-Europameister England ist sportlich erfolgreich in die Fußball-Weltmeisterschaft gestartet: Die Mannschaft um Kapitän Harry Kane schlägt den Iran deutlich. Es ist ein Rekordsieg. Während England auf Druck der FIFA auf die "One Love"-Kapitänsbinde als gesellschaftliches Statement verzichtet, sendet der Iran ein mutiges Signal in die Heimat.
Mitfavorit England hat dem Rummel um die symbolträchtige bunte Kapitänsbinde getrotzt und mit dem höchsten WM-Auftaktsieg seiner Geschichte sportlich das erste Ausrufezeichen in Katar gesetzt. Das Team um Torschütze Jude Bellingham, bei dem Kapitän Harry Kane nach angekündigten Sanktionen der FIFA doch nicht die "One-Love"-Binde für Vielfalt am Arm hatte, gewann in Al-Rajjan mit 6:2 (3:0) gegen den überforderten Außenseiter Iran und wies so eindrucksvoll seine Ambitionen auf den Titel nach.
Vor 45.334 Zuschauern, von denen einige wegen Problemen mit der Ticket-App zu spät ins Stadion kamen, erzielte Bellingham (35. Minute) für das Team von Cheftrainer Gareth Southgate das Führungstor. Die Flügelstürmer Bukayo Saka (43./62.), Raheem Sterling (45.+1), Marcus Rashford (71.) und Jack Grealish (90.) legten weitere Treffer nach. Für England war es der erste Sieg seit März, im Sommer gelang in sechs Nations-League-Partien kein einziger Erfolg. Mehr als zwei Tore durch Mehdi Taremi (65./90.+13/Foulelfmeter) waren für den Iran nicht drin.
Das Spiel stand schon vor Anpfiff im Chalifa International Stadion, in dem 2019 auch die Leichtathletik-WM stattfand, stark unter politischen und symbolischen Gesichtspunkten. England-Kapitän Kane trug die Binde deshalb nicht, weil die FIFA die Kampagne mehrerer europäischer Verbände als Zeichen für Vielfalt mit Gelben Karten und weiteren Strafen zu sanktionieren drohte. Noch vor einer Woche hatte der Verband FA angekündigt, auch Strafen für das Zeichen für Vielfalt in Kauf zu nehmen. Nun betonten die Verantwortlichen, man wolle die Spieler auf dem Rasen nicht in die Bredouille bringen.