
Endlich Schluss mit kreisrundem Haarausfall? Wundermedikament macht Hoffnung
RTL
Alopecia Areata, kreisrunder Haarausfall, kann jeden treffen. Viele Betroffene leiden sehr unter der Erkrankung. Aber vielleicht nicht mehr lange!
Kreisrunder Haarausfall, auch Alopecia areata genannt, kann jeden treffen – egal ob Mann, Frau, jung oder alt. Auch prominente Gesichter wie die aktuelle Rosenkavalierin Sharon Battiste, die bei "Die Bachelorette" nach ihrem Traumprinzen sucht, und Schauspielerin Jada Pinkett Smith sind daran erkrankt. Ein neues Medikament, dass die US-Arzneimittelbehörde "Food and Drug Administration" (FDA) nun zugelassen hat, macht jetzt Hoffnung auf Heilung.
Seit ihrem achten Lebensjahr leidet Sharon Battiste, die neue "Bachelorette", unter der unberechenbaren Krankheit Alopecia Areata, kreisrundem Haarausfall. "Da steckt für mich ein ewiger Kampf dahinter", erzählt sie im RTL-Interview. Dieser Kampf ist jetzt beendet, heute trägt sie ihre Glatze mit Stolz: "Dann habe ich den Entschluss gefasst, dass nicht meine Haare entscheiden, sondern ich, wann komplett Schluss ist."
So wie ihr wird es vielen gehen, denn alleine in Deutschland leiden etwa 1,5 Millionen Menschen an der Krankheit, bei der einem plötzlich büschelweise Haare ausfallen und sich so kahle Stellen am Kopf bemerkbar machen. Besonders belastend: Woher der Haarausfall kommt ist noch nicht erforscht, es gibt kaum Chancen auf Heilung. Bis jetzt!
In den USA wurde das Medikament "Baricitinib" gegen schweren Haarausfall von der FDA, der US-Arzneimittelbehörde, zugelassen. Diese Zulassung stützt sich auf die Ergebnisse zweier klinischer Studie, an denen insgesamt 1.200 Erwachsene mit Alopezie teilgenommen haben. Eine Gruppe erhielt dabei nur ein Placebo, eine andere eine tägliche, minimale Dosis des Medikaments und die letzte, dritte Gruppe eine hohe Dosis von vier Milligram pro Tag, wie das "Ärzteblatt" berichtet.
Lese-Tipp: Revolution gegen Haarausfall: DAS kann das neue Wundermittel
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Bei 40 Prozent derjenigen, die die hohe Dosis von vier Milligramm erhielten, wuchsen nach 36 Wochen fast 80 Prozent der Kopfhaare nach! Bei etwa 45 Prozent der Personengruppe ließ sich zudem ein deutliches Wachstum von Wimpern und Augenbrauen erkennen. Zum Vergleich: Bei der Gruppe mit der niedrigeren Dosis wuchsen nur bei 23 Prozent deutlich sichtbar Haare nach.
"Baricitinib" wird oral, in Form von Tabletten, eingenommen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Infektionen der oberen Atemwege, Akne, Kopfschmerzen und ein erhöhter Cholesterinspiegel. Dennoch: Die Zulassung werde "dazu beitragen, einen erheblichen ungedeckten Bedarf für Patienten mit schwerer Alopecia Areata zu decken", wie der für Dermatologie zuständige FDA-Direktor Kendall Marcus erklärte.
Es beginnt mit kreisrunden, kahlen Stellen am Kopf und kann im schlimmsten Fall so weit gehen, dass die Betroffenen alle Haare am ganzen Körper verlieren. Alopecia Areata ist noch nicht komplett erforscht, die genauen Ursachen sind unbekannt. "Es gibt viele Ursachen, die die Erkrankung auslösen können", so Dr. Thorben Royeck von der Uniklinik Bonn. "Aber wenig Chance auf Heilung."