Ende des 9-Euro-Ticket? Forderung nach Fortführung eines bundesweiten Tickets für den Nahverkehr
Die Welt
In der Diskussion über eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets schlagen Verbraucherschützer ein bundesweites 29-Euro-Ticket vor. Jugendverbände machen sich für einen „langfristig kostenlosen Nahverkehr für alle“ stark.
Deutschlands oberste Verbraucherschützerin Ramona Pop hat sich für ein 29-Euro-Ticket ab September ausgesprochen. Die Verkaufszahlen und volle Züge zeigten, dass die Menschen das Ende August auslaufende 9-Euro-Ticket wirklich nutzen, sagte die Chefin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe am Freitag, 29. Juli. Ein Bündnis von zehn Jugendorganisationen forderte eine Weiterführung des 9-Euro-Tickets „bis mindestens Ende dieses Jahres und langfristig kostenlosen Nahverkehr für alle“.
Die frühere Berliner Wirtschaftssenatorin Pop (Grüne) verwies auf die Vorteile eines bundesweiten Tickets für den Nahverkehr. „Man muss nicht mehr die komplizierten Tarifstrukturen verschiedener Verkehrsverbünde verstehen, um das richtige Ticket zu kaufen“, sagte sie. Mit einem günstigen Preis sei es für viele Menschen bezahlbar, klimaverträglich unterwegs zu sein. Zugleich müsse das Angebot vor allem im ländlichen Raum ausgebaut werden. „Der Abbau von Bahnstrecken in den vergangenen Jahrzehnten war eine Fehlentscheidung“, kritisierte Pop.