Ende der Rente mit 63: „Je später du gehst, desto mehr bekommst du“
Frankfurter Rundschau
Kommt das Aus für die Rente mit 63? Der FDP-Vizechef bemängelt die Kosten und wirtschaftlichen Auswirkungen. Die Zukunft liegt in einem anderen Modell
Berlin – Die Debatten über die Rente in Deutschland reißen nicht ab. Neben einer Inflationsprämie für Rentner, die immer noch Thema bei vielen Ruheständlern ist, stehen vor allem die Diskussionen um ein Ende der Rente mit 63 im Mittelpunkt. Auslöser war ein Brief von Ökonomen an Wirtschaftsminister Robert Habeck, die aufgrund des befürchteten Fachkräftemangels in der Bundesrepublik, die Abschaffung der Rente mit 63 forderten.
Ein weiterer Verfechter diese Forderung war auch Jens Spahn. Der Vorstoß des CDU-Politikers wurde aber gleichermaßen von den Grünen mit dem Vorwurf der „sozialen Kälte“ und von der SPD als „rücksichtslos“ abgestraft.
Nun mischte sich vor einigen Tag aus der Ampel-Koalition aber der stellvertretende FDP-Vorsitzende und Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, Johannes Vogel, in die Renten-Debatte ein. Dieser plädierte für ein flexibles Renteneintrittsalter und hegte gleichzeitig seine Zweifel an dem Modell der Rente mit 63.
„Wir müssen die Rahmenbedingungen für unsere Wettbewerbsfähigkeit als Land verbessern“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Fachkräfte sind dafür ein entscheidender Faktor. Gleichzeitig bleiben die Menschen im Durchschnitt immer länger fit und wollen oft tätig bleiben.“
Darüber hinaus ergänzte Vogel bei der Debatte um ein Ende der Rente mit 63 und die Diskussionen um das Renteneintrittsalter: „Aus beidem folgt, dass wir eine überfällige Modernisierung endlich angehen sollten: ein wirklich flexibles Renteneintrittsalter nach schwedischem Vorbild. Dort verbleiben die Menschen im Schnitt am längsten in Europa im Berufsleben.“