EnBW beginnt Bau von 80-Hektar-Solarpark im Südwesten
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Rund 80 Megawatt Leistung soll ein geplanter Solarpark im Südwesten haben und Zehntausende Haushalte versorgen können. Wie wichtig sind solche Projekte der Superlative für die Klimaziele?
Langenenslingen (dpa/lsw) – Der Energieversorger EnBW will am Montag den ersten Spatenstich für den nach Branchenangaben größten Solarpark des Landes setzen. Die Anlage in Langenenslingen (Kreis Biberach) soll laut EnBW 2025 mit einer installierten Leistung von 80 Megawatt in Betrieb gehen und damit rechnerisch rund 30.000 Drei-Personen-Haushalte versorgen können. Angelegt ist er demnach auf eine Laufzeit von 30 Jahren. Der Park ist 80 Hektar groß, bislang wurde die Fläche landwirtschaftlich genutzt.
Um die Klimaziele zu erreichen, sind Solarparks laut Andreas Schlumberger, Geschäftsführer des Vereins Solar Cluster Baden-Württemberg, unerlässlich. Derzeit seien zwischen Mannheim und Lindau rund 10 400 Megawatt Photovoltaik auf Dächern und Freiflächen installiert. Bis 2040 sollen es 47.000 Megawatt sein, ein Drittel davon auf Freiflächen. So sind laut dem Geschäftsführer des Branchenverbands rechnerisch jährlich Solarparks mit einer Leistung 800 Megawatt nötig. "Das sind 10 Solarparks in der Größenklasse, die die EnBW derzeit errichtet", sagt Schlumberger. "Oder 80 Solarparks, wenn man die herkömmlichen Größen eines Solarparks im Land betrachtet." Der Branchenverband gehe inzwischen sogar davon aus, dass bis 2040 deutlich mehr Leistung nötig ist. Er rechne mit etwa 70.000 Megawatt.
Laut dem Solar Cluster wurden im vergangenen Jahr im Südwesten so viele Photovoltaikanlagen errichtet wie nie zuvor. Dem Branchenverband zufolge gingen 2023 neue Anlagen mit einer Leistung von rund 1940 Megawatt ans Netz. Das sei ein Plus von 130 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Angaben basieren demnach auf Daten des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur und Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Die Anlage in Langenenslingen wird nach Angaben des Verbands die landesweit größte sein.