
EM 2021: DFB-Star plagt „Präsentismus“ – Forscher warnt vor Folgen
Frankfurter Rundschau
Die EM 2021 als Höhepunkt einer langen Saison. Doch die Belastung ist hoch, was zu Problemen führen kann.
Hagen/Frankfurt – Bundesliga, DFB-Pokal, Champions- oder Europaleague und Turniere der deutschen Nationalmannschaft: Die Belastung vieler Profifußballer hat mittlerweile das Maximum erreicht. Die Spielpläne sind eng getaktet, es bleiben kaum Erholungsphasen für die Akteure. Es wird versucht, fehlende Zeit durch optimierte Regeneration zu negieren. Durch die Corona-Pandemie musste der Plan zusätzlich gestrafft werden, da aufgrund des Infektionsgeschehens pausiert wurde. „Ich verstehe das schon, dass jeder Verband seine Wettbewerbe irgendwie noch voll durchziehen will. Aber wenn keiner zurücksteckt, wird es irgendwann schwierig“, betont Jeannine Ohlert von der Deutschen Sporthochschule in Köln. Jedoch vermutet sie, dass „es eine Weile lang“ gutgehe, jedoch Belastungsfälle sich wohl häufen werden, so Ohlert im Gespräch mit der Deutschen Welle. Ohlerts Bedenken teilt auch die Spielergewerkschaft FIFPro. „Der internationale Match-Kalender ist dichter geworden. Gleichzeitig ist das Spiel schneller, physischer und globaler als jemals zuvor“, heißt es im Bericht, welcher den Titel „Am Limit“ trägt. Auch internationale Top-Trainer, wie Pep Guardiola oder Jürgen Klopp, werden nicht müde, diese „Dauerbelastung“ anzuprangern. Ein Spieler, der für maximalen Einsatz steht und nahezu alle Spiele in einer Saison absolviert, ist Thomas Müller. Der 31-Jährige ist eine tragende Säule des FC Bayern München und weilt derzeit mit der DFB-Elf bei der EM 2021. Bevor es für Müller zur Europameisterschaft ging, stand er in 46 Pflichtspielen für den deutschen Rekordmeister auf dem Platz. „Du darfst drei Wochen Luft holen, dann wirst du wieder unter Wasser gedrückt. Mental ist das schon eine große Belastung“, sagte Müller einst selbst – und verwies lediglich auf die „mentale“ Belastung. Hinzu kommt ein erhöhtes Verletzungsrisiko.More Related News