Eltern von Brokstedt-Opfer äußern sich
n-tv
In Kürze beginnt der Prozess gegen den Mann, der im Regionalzug bei Brokstedt eine 17-Jährige und einen 19-Jährigen getötet haben soll. Nun sprechen die Eltern der jungen Frau über die Tage und Monate danach.
Fünf Monate nach dem tödlichen Messerangriff in einem Regionalzug bei Brokstedt haben sich die Eltern der getöteten 17-Jährigen zum Tod ihrer Tochter geäußert. "Auch wenn es unfassbar schwerfällt, einen Weg zu finden, auf dem wir weitergehen können ohne Ann-Marie - wir werden ihn finden", sagten die Eltern dem Magazin "Stern".
In den Tagen nach der Tat seien sie von Freunden unterstützt worden, berichten die Eltern. Stille hätten sie nicht ausgehalten. "Ich war dankbar für jeden, der da war, sonst wäre ich nicht mehr aufgestanden", sagte die Mutter. Sie habe bis heute kaum Erinnerungen an den Abend und die Tage danach. "Sie sind wie im Nebel, ganz weit weg." Auch ihr Mann kann sich demnach nur bruchstückhaft an die Momente erinnern, nachdem ihm die Todesnachricht überbracht wurde. "Das war so, als würde sich ein großes Loch auftun, und man fällt und fällt." Über sein Leben danach sagt er: "Es ist alles sehr ziellos, sehr perspektivlos geworden."
Vor dem Landgericht Itzehoe beginnt am 7. Juli der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter. Die Eltern des getöteten Mädchens wollen dem Prozess nicht beiwohnen. Auch aus Selbstschutz wollen sie nicht in einem Raum sein mit dem Mann, der ihre Tochter getötet haben soll, hieß es. "Was ich weiß, ist eigentlich schon zu viel", sagte der Vater. "Ich habe zu viele Bilder im Kopf."
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