
Eltern aus der Hölle
n-tv
Der neue Berliner "Tatort" zeichnet das Psychogramm zweier Familien - mit der Betonung auf Psycho. Ob sich das Einschalten lohnt, lesen Sie hier.
Dass der Berliner "Tatort" mit einer Clubszene beginnt, hat ja mittlerweile schon mehr oder weniger Tradition. Diesmal allerdings ist es nicht Kommissarin Rubin (Meret Becker), die sich in der Nacht verlieren und mal wieder so richtig spüren möchte, sondern eine junge, blonde Frau. Sie tanzt, sie hat wilden Sex, und am nächsten Morgen liegt ihr nackter und bis zur Unkenntlichkeit entstellter Körper am Rande des zugefrorenen Engelbeckens. Erst nach einer Vermisstenmeldung und einem DNA-Abgleich lässt sich die Identität des Opfers ermitteln: Die Tote war Medizinstudentin mit einem Faible für Dating-Apps und schnellen Sex mit Männern und Frauen.
Auch am Mordabend war die junge Frau auf der Suche nach einem Abenteuer und fand dafür offenbar Dennis Ziegler (Vito Sack) und Julia Hoff (Milena Kaltenbach). Die beiden wohnen keine 200 Meter vom Fundort der Leiche entfernt und avancieren nicht nur deswegen schnell zu den Hauptverdächtigen des Falles: Dennis' Vorstrafenregister ist bibeldick, außerdem wissen die Zuschauer zu diesem Zeitpunkt bereits, dass Mutter Doris (Jule Böwe) und Vater Claus (Andreas Döhler) die Wohnung des Filius so dolle geschrubbt haben, dass keine DNA-Spuren mehr zu erkennen sind. Und das obendrein mit so viel Routine, dass klar ist, dass sie nicht zum ersten Mal hinter ihm aufräumen.

Parlamentswahlen stehen an. Ein klarer Sieger zeichnet sich ab. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Rechtsextremisten setzen eine Terrorwelle in Gang, die Opfer fordert und Ängste schürt. Politische Machtspiele, dunkle Geheimnisse - und zwei Polizisten mittendrin: Das ist ein brandaktueller Politthriller aus Norwegen.