
Elf Jahre Haft nach Säureanschlag auf Topmanager
n-tv
Zwei Angreifer attackieren den Energie-Manager Bernhard Günther 2018 vor seinem Wohnhaus mit Schwefelsäure. Ein Täter muss dafür jetzt lange in Haft. Doch die Suche nach den Hinterleuten läuft weiter.
Für den Säureanschlag auf Energie-Topmanager Bernhard Günther in Haan bei Düsseldorf ist ein zweiter Täter verurteilt worden - zu elf Jahren Haft. Das Landgericht in Wuppertal sprach den 37-Jährigen wegen schwerer Körperverletzung schuldig. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Haft beantragt. Die Verteidiger hatten einen Freispruch gefordert.
Beide Attentäter hätten erreichen wollen, dass Günther erblindet, das sei eindeutig, sagte der Vorsitzende Richter Klaus Blume. Beide hätten sich aus einem Bordell gekannt. Bei der Auswertung eines Handys habe ein gelöschter Chat der beiden Männer wieder hergestellt werden können; der 37-jährige Hobby-Ringer habe zudem ein auffälliges Verhalten an den Tag gelegt und zwei Tage nach der Tat seine Handynummer gelöscht. Der Hintermann, der den Anschlag in Auftrag gegeben habe, sei weiterhin unbekannt, räumte der Richter ein.
"Wir sind froh über die klare Verurteilung", sagte Günther nach Prozessende. "Unser Weg ist damit noch nicht zu Ende. Wir setzen weiterhin alles daran, die Hintermänner und den Auftraggeber benennen zu können. Bisher lagen wir mit unserer Hypothese, dass der Auftraggeber aus meinem beruflichen Umfeld kommt, richtig. Das hat dieses und auch das zurückliegende Verfahren bestätigt."
