Elektriker gibt Kastrationen zu
ZDF
In München hat ein Prozess gegen einen 66-jährigen Elektriker begonnen. Es geht unter anderem um abgeschnittene Hoden und einen Todesfall.
Der Elektriker hat vor Gericht zugegeben, acht Männer auf deren Wunsch hin kastriert zu haben. Nur mit dem Tod eines seiner "Patienten" wenige Tage nach dem Eingriff habe er "absolut nichts zu tun", betonte der 66-Jährige vor dem Landgericht München II. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm schwere und gefährliche Körperverletzung sowie Mord durch Unterlassen vor.
Der aus Baden-Württemberg gebürtige, zuletzt aber im oberbayerischen Markt Schwaben (Landkreis Ebersberg) lebende Angeklagte hatte nach eigenen Worten zunächst aus Geldnot über Internetforen sadistische Sexualpraktiken angeboten. Sein Repertoire erweiterte der Elektromeister aber schon bald um Kastrationen.
Bei einem der Männer blieb es nicht bei einer Durchtrennung des Samenstranges oder einer Entfernung der Hoden, sondern es kam zu einer Penis-Teilamputation. Die massiven Blutungen führten zu einem mehrtägigen Klinikaufenthalt. Bei einem anderen verschlechterte sich der Gesundheitszustand nach dem Eingriff im März 2020 derart, dass er laut Staatsanwaltschaft wenige Tage darauf in der Obhut des Angeklagten starb, ohne dass dieser Hilfe geholt hätte.