Eiskalte Stürmerin erinnert an tote Teamkollegin
n-tv
Die USA reisen mit einem Team voller Superstars zur Fußball-WM nach Australien und Neuseeland. Einige Debütantinnen sind aber auch dabei, etwa Sophia Smith. Die 22-Jährige ist der Shootingstar, bei ihrem ersten WM-Spiel ist sie gegen Vietnam an allen Toren beteiligt. Doch sie zeichnet noch viel mehr aus.
Sie ist einfach überall, verfolgt die gegnerischen Verteidigerinnen bis in deren Träume. Mit einem intensiven Lächeln taucht sie immer gerade dort auf, wo sie anderen das Fürchten lehrt. Sophia Smith ist eine Fußball-Schurkin, eine Angreiferin, die ihre Gegnerinnen terrorisiert. So zeigt sie eine Werbekampagne von Nike mit dem Slogan "Nice To Beat You" (Schön, dich zu schlagen), ein Wortspiel mit der Ähnlichkeit zur Floskel "Nice to meet you" (Schön, dich zu treffen), - und diese ist von der Realität nicht weit entfernt. Das beweist die 22-Jährige in ihrem allerersten Spiel bei einer Fußball-Weltmeisterschaft.
"Ich sage jedem: Ich will eine Weltmeisterschaft gewinnen", sagt Smith selbstbewusst. Sie ist eine der Neuen im Team der Titelverteidigerinnen USA. Und sie ist es, die im ersten Spiel herausragt. Zum Auftakt gegen Vietnam ist sie an allen drei Toren beteiligt: Beim ersten Treffer verwertet sie eine Vorlage von Superstar Alex Morgan, kurz vor der Halbzeit überlistet sie die gegnerische Abwehr, deren Abseitsfalle nicht aufgeht und das dritte Tor bereitet sie für Kapitänin Lindsey Horan vor.
Es ist ein Debüt auf der größtmöglichen internationalen Bühne, wie es in jedem Drehbuch als zu kitschig gestrichen worden wäre. Doch es ist ein Debüt, das perfekt zu Smith passt. Ihren ersten Spielen liegt ein ganz besonderer Zauber inne. 2020 wurde die Stürmerin, die im College für Stanford spielte, im Draft als erste ausgewählt, wechselte zum Topteam Portland Thorns. Eine Fußverletzung und die Coronavirus-Pandemie warfen sie zunächst zurück. Doch dann rief die US-Liga eine Herbstserie ins Leben, um den Spielbetrieb langsam wieder anzukurbeln. Smith durfte mitspielen und erzielte nur 17 Minuten nach ihrer Einwechslung ihr erstes Tor.