
Einsatz an der Front leert russische Straflager
n-tv
Mindestens zwei Haftanstalten für Schwerverbrecher und Wiederholungstäter in Sibirien sollen geschlossen werden, weil sie quasi leer stehen. Die Insassen kämpfen gegen die Ukraine. Ob Kannibale oder pädophiler Kindermörder, begnadigt Putin sie nach dem Kriegseinsatz.
Aufgrund der vielen in der Ukraine kämpfenden russischen Häftlinge werden in der sibirischen Großregion Krasnojarsk Medienberichten zufolge mindestens zwei Straflager geschlossen. Die Haftanstalten sollten aus Gründen der "Optimierung" zugemacht werden, nachdem viele Straftäter angesichts ihres Einsatzes im Kriegsgebiet begnadigt wurden, sagte der Menschenrechtsbeauftragte der Region, Mark Denisow, laut Tageszeitung "Kommersant".
Seinen Angaben zufolge sind die Straflager in den Ortschaften Gromadsk und Arejskoje betroffen. In Gromadsk sitzen vor allem Wiederholungstäter. Arejskoje ist ein Lager für Schwerverbrecher. Der bekannteste Häftling dort ist allerdings der Journalist Iwan Safronow, der 2022 in einem umstrittenen Prozess zu 22 Jahren Haft wegen angeblichen Hochverrats verurteilt wurde und international als politischer Gefangener gilt.
Denisow kritisierte die Entscheidung zur Schließung der Lager. Die soziale Struktur ändere sich durch den Krieg nicht, und die Haftanstalten würden in fünf Jahren wieder gebraucht, meinte er. Offizielle Angaben zur Zahl der für den Krieg rekrutierten Häftlinge in Russland gibt es nicht. Medien berichteten jedoch vor allem im ersten Kriegsjahr über die massenhafte Anwerbung von Strafgefangenen - speziell durch den inzwischen toten Söldnerführer Jewgeni Prigoschin. Die Rede war damals von Zehntausenden.