Einmal von Hamburg ins All
Süddeutsche Zeitung
Mit leuchtenden Augen stehen viele Menschen in den Hamburger Deichtorhallen vor dem gigantischen "Space Program" des Künstlers Tom Sachs. Er führt sie in einen wilden Subkultur-Kosmos.
Nach der ersten Mondlandung im Juli 1969, als die Menschheit restlos elektrisiert war durch Weltraumeuphorie, galten die Saturn-Rakete, die Landefähre, Raumanzüge und alles, was sonst mit den Apollo-Missionen zu tun hatte, als die schärfsten Symbole des Zukunftsoptimismus. Entsprechend begehrt waren diese Objekte des Nasa-Spacetreks als Spielzeug, das allerdings zunächst aus japanischer Produktion kam. Das batteriebetriebene "Apollo Lunar Module" von Daishin mit "4 Automatic Actions", erhältlich 1969 in zwei Größen, dürfte als Geschenk selbst das trotzigste Kind dazu gebracht haben, seine Eltern wieder lieb zu haben, obwohl es eine recht freie Kopie war.